Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt und die
Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. (Jesaja 60,1)
Vor einigen Wochen beim JAT-Einsatz in Sindelfingen
(Jugend-Aktions-Tage) ist folgende Situation gewesen: Die Jugendlichen hatte in
ihren Workshops tagsüber wie all die anderen Tage für den Jugendgottesdienst am
Abend geprobt. Viele gute Ideen sind in die Tat umgesetzt worden. Es versprach
ein guter, interessanter Abend zu werden. Die Hauptprobe verlief auch ganz gut.
Die beiden Techniker an Licht und Ton wussten nun, wann welches Licht für die
Theaterszenen gebraucht wurden und wer wann welches Mikrofon benötigte. Mit
Spannung wurde der Gottesdienst erwartet. Und dann das: Ein Kurzschluss legte
die komplette Technik lahm. Auf einmal standen die, die eigentlich im Licht
stehen sollten, im Dunkeln. Für die Beiden an den Mischpulten war das
Abendessen nun gelaufen. Fieberhaft suchten sie nach dem Defekt und versuchten
so schnell wie möglich, den Schaden zu beheben. Am Ende war klar: Durch den Kurzschluss
hatte die Lichtanlage einen Defekt. Aber 20% dessen was an Licht da war, konnte
benutzt werden. „Erleuchtet“ stand auf dem T-Shirt des Lichttechnikers.
Mir wurde diese Begebenheit zu einem Gleichnis. Wie schnell
können auch wir in unserem Leben im Dunkeln stehen. Eine unheilbare Krankheit,
ein Todesfall, der Verlust eines Arbeitsplatzes... und alles ist auf einmal
anders. Das was geplant war, kann so nicht stattfinden. Wir tappen im Dunkeln
bei der Frage, wie es weitergehen soll.
„Dein Licht kommt!“ Diese Zusage gilt aber nicht nur denen,
die sich als lichtlose Verlierer sehen und fühlen. Dein Licht kommt – das heißt
doch, dass Gott als Tröster in schweren Zeiten, als Wegbegleiter, als Erleuchter
zu uns kommt. Er kommt, als einer der da ist, in dessen Gegenwart meine
Dunkelheit erhellt wird. Jetzt kann ich meinen Weg wieder sehen. Jetzt kann
auch mir ein Licht aufgehen.
Wenn mir „ein Licht aufgeht“, dann weiß ich endlich, wie ich
mich entscheiden oder was ich tun soll. Solch eine Erfahrung ist wichtig, um
selbst „licht zu werden“.
Wir brauchen den „Erleuchter“ nötiger denn je in unserem
Leben, im Leben unserer Gemeinden und im Zusammenleben in unserer Gesellschaft.
Möge es in der vor uns liegenden Adventszeit hell um uns werden durch Gottes
Licht.