1. Tag
Eine
kleine Gemeinde auf der Suche nach ihrer Bestimmung.
Immer
wieder schwappte die Fragen nach oben: „Wozu sind wir hier?“, „Braucht es uns
noch?“ „Macht das Sinn?“ Und ganz Ängstliche fragten sich: „Wie lange noch
werden wir da sein?“ „Was bringt das“
Doch
immer wieder erinnerte sie die eine oder andere und sagte: „Seid geduldig,
liebe Geschwister bis Gottes Herrschaft kommt.“
Die
Zeit schien endlos zu werden. Menschen verließen die Gemeinde, weil sie tot
schien. Nichts wollte wachsen – weit entfernt von kostbarere Frucht der Erde.
Aber
dies kleine Frage: „Was ist unser Auftrag für diesen Stadtteil?“ war wie ein
Samenkorn in den Herzen der Menschen.
Hin
und wieder bekam dieses Samenkorn Nahrung. Manche Predigt, mancher Hauskreisabend,
manches Gespräch und Gebet war wie ein Regen auf trockenem Land. Gegenseitig
stärkten und ermutigten sie sich nicht nachzulassen.
Langsam
im Verborgenen wuchsen kleine Pflänzchen, erste zaghafte Schritte nach außen
wurden versucht. Und die Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.
Doch
immer wieder waren da Menschen, die darauf vertrauten, dass das Reden Gottes
auch heute noch hörbar ist.
So
warteten sie – und hörten – und hörten – und warteten.
Geduld
war gefragt.
Am
Ende wird alles gut – wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Gelassenheit,
großmütiges Warten und ein weites Herz – nicht Ungeduld – das war jetzt
gefordert.
Es
forderte sie heraus.
Sie
gaben die Hoffnung nicht auf. Der Wunsch Gottes Reden heute zu hören, wuchs in
ihren Herzen.
Sie
wollten Gott nahe sein und den Menschen!
Eines
Tages entstand in ihrer Nachbarschaft eine Notunterkunft für Flüchtlinge.
Menschen aus der Gemeinde machten sich auf den Weg.
Sie
halfen bei der Ankunft der Flüchtlinge. Sie sahen die Not und ihre Herzen
schmerzten.
Sie
öffneten ihre Kirche, sortierten Kleider und kochten Kaffee.
Die
Menschen kamen: Helfer und Helferinnen – es machte die Runde, dass hie ein Ort
war, wo man Gutes tun konnte.
Die
Menschen kamen: Flüchtlinge – glücklich, dass es Menschen gab, die sich ihrer
annahmen.
Und
die Liebe Gottes brach sich Bahn. „Das hier ist ein heiliger Ort.“ sagte einer
der Flüchtlinge. Seine Augen leuchteten dabei.
„So
seid nun geduldig, liebe Brüder, bis zum Kommen des Herrn. Siehe der Bauer wartet
auf de kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig bis sie empfange den
Frühregen und Spätregen.
Seid
auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.“