10. Tag
"Wo bleibst du Trost der ganzen Welt?..."
Noch nie in der Adventszeit habe ich diese Liedstrophe so mit Überzeugung gesungen.
So viel Leid, dass in diesen Tagen auf mich einströmt - das können wir mit unseren Schultern gar nicht tragen.
Die Komplexität der Probleme - das können wir gar nicht alleine lösen.
Soviel Ungerechtigkeit - da reibe ich mich auf, wenn ich es ändern wollte.
Ich könnte resignieren- und ich schwanke hin und her.
Wer steht ein für die Flüchtlinge in der Notunterkunft, die noch nicht einmal registriert sind?
Wer ist ihre Stimme, wenn es darum geht, wie es mit ihnen weitergeht?
Wer setzt sich ein für die vielen, die kein Deutsch, kein Englisch können und sich hier zurechtfinden müssen?
Wo bleibt Trost?
Dieses alte Kirchenlied: "O Heiland reiß die Himmel auf!" ist wohl eines der ungeduldigsten Adventslieder, das es gibt. - und ich habe vollstes Verständnis. Ich werde langsam auch ungeduldig.
Hey Gott, komm runter! Wir brauchen deinen Trost. Wir brauchen deinen Frieden. Wir brauchen dich!