Gedanken zum Weihnachtsoratorium 3. Teil
Herzensangelegenheiten
Es ist
eine Menge Dunkelheit in unserer Welt und wir alle haben irgendeine Dunkelheit,
vor der wir davonrennen. Deshalb brauchen wir immer wieder Momente, die uns zu
Herzen gehen.
„Herz über Kopf“ – nicht nur im Radio ein Hit.
Herzlichkeit ist
gefragt – gesucht.
Das
Weihnachtsoratorium kann einem zu Herzen gehen, die Musik, die Texte, das
Gesamtkunstwerk.
Eine
musikalische und theologische Meisterleistung Bachs.
Heute im
3. Teil geht es um das Herz, Begebenheiten die zu Herzen gehen.
Die
Herzen der Hirten:
Die Musik hat ges deutlich gemacht - Diese
Sache duldet keinen Aufschub – nichts wie hin. Wenn Gott unsere Herzen berührt,
dann bringt uns das in Bewegung. Dann bleiben wir nicht an den Orten wo wir sind, dann gehen wir los, dann verändert Gott uns.
Hingehen
– sehen – erzählen. Eine Herzensbewegung
Das Herz
Marias
Sie ist schon länger mit Gott unterwegs. Sie hat einen ganz besonderen Auftrag. Und all das, was sie von Gott weiß und erfahren hat, trägt sie in ihrem Herzen.
Sie ist bewegt
von dem, was sie mit Gott erlebt. Sie ist
berührt davon, wie Gott handelt. Und sie ordnet all das ein in ein großes Ganzes - findet darin einen Sinn für sich und die Welt, wird so zur Prophetin für uns heute.
Das Herz
Gottes
Das wohl
größte Geschenk, das uns gemacht wird. Dort an der Krippe erfahren wir etwas
von Gottes Gedanken und seinem Sein. Er offenbart sich uns als einer, der Sehnsucht hat –
Sehnsucht nach uns Menschen. In der Kantate wird ein großer Teil über den Trost
in den Bibeltext eingeschoben.
Wer
Tröstet hat ein Herz für den Menschen, der Trost bedarf. Trösten kann man nur,
wenn man sich den Menschen zuwendet, wenn es mir nicht egal ist, wie es meinen
Mitmenschen ergeht. Wenn ich Trost spende, begebe ich mich auf gleiche Augenhöhe mit dem, der getröstet wird.
Dass Gott
Trost spendet zeigt, beschreibt eine besonders innige Seite Gottes, die weit
über liebevolle Worte und Gesten hinausgeht:
Trost ist
ein umfassendes Geschehen.
Trost
braucht Berührung – Begegnung. Ich kann nur schwer aus der Ferne und ohne
innere Beteiligung trösten.
Es ist die Antwort
auf das wohl ungeduldigste Adventslied das es gibt: Oh Heiland reiß die Himmel
auf. – darin: Wo bleibst du Trost der ganzen Welt.
Hier ist
er. Die Hirten haben ihn gefunden – wir sind eingeladen unsere Herzen von dem
berühren zu lassen, dessen Herz für uns schon lange brennt.
Weihnachten
ist eine Herzensangelegenheit. Für Gott, für mich für dich.
(gehalten 26.12.2015 Ev. Stadtkirche S-Vaihingen)
(gehalten 26.12.2015 Ev. Stadtkirche S-Vaihingen)