Dienstag, 24. März 2020

Getrennt und doch verbunden

Frühandacht in Martha-Maria Nürnberg am 24.03.2020


Andacht –Kolosser 1,3 - 4 + 9
In Verbindung trotz Trennung

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, 
als Paulus seine Gemeinden auf seinen Reisen gründete, konnte und wollte er nicht bei der ersten stehen bleiben und sich einrichten. Er war von der Idee getrieben, dass die ganze Welt die gute Nachricht erfahren sollte, dass Gott Sehnsucht nach seinen Menschen hat. Deshalb brach er immer wieder auf, machte sich immer wieder auf den Weg und ließ die jungen Gemeinden zurück. 
Aber auch wenn sie körperlich sich nicht nahe waren, so waren diese Gemeinden – „seine Kinder“ – doch in seinem Herzen ihm nahe. Davon erzählen die vielen Briefe, die uns im Neuen Testament überliefert sind. Auch die Gemeinde in Kolossä zählte dazu, und so lässt er sie in seinem Brief gleich ganz am Anfang wissen:


In diesen Tagen sind wir auch aufgerufen, uns körperlich nicht zu nahe zu kommen. In Krankenhäusern, Seniorenheimen und Pflegeheimen können wir uns nicht besuchen. Das ist hart für die, die in diesen Häusern sind, aber auch für die die außerhalb sind. Gut, wenn wir noch telefonieren können – und so wenigstens ein bisschen mitbekommen, wie es denen drinnen und denen draußen damit geht.

Paulus kann uns heute morgen auch ein anderes Beispiel geben für Verbundenheit. Es dankt Gott für die Menschen in der Gemeinde, die er zurücklassen musste und er bittet für sie. In diesen schwierigen Zeiten verweist er auf das gemeinsame Fundament. Es ist die Liebe zu Gott und den Mitmenschen die aus der Liebe Gottes, die in ihren Herzen brennt, sie miteinander verbindet. 
Diese Liebe treibt Paulus an, für die Schwestern und Brüder in der Ferne zu beten. Das verbindet. 
Er bittet für sie, dass auch sie von Gottes Liebe erfüllt werden und Friede in ihre aufgewühlten Herzen komme. Er bittet darum, dass auch sie von Gottes Heiligem Geist erfüllt werden und so in Gottes Liebe bleiben können.

In diesen Tagen sind wir uns körperlich nicht so nahe – aber Paulus lädt uns ein, es ihm gleich zu tun. Betend, die Menschen vor Gott bringen, die uns ans Herz gelegt sind. Und so in Gott einander nahe zu sein. 
Vielleicht wenn wir um 12:00 Uhr beim Mittagsgebet an sie denken – oder wie an vielen Orten in Deutschland gerade, wenn um 19:00 Uhr wir auf dem Balkon das Lied: Der Mond ist aufgegangen anstimmen – und dabei aneinander denken, füreinander singend beten – und unseren kranken Nachbarn auch mit einschließen. 

Ich werde das heute für Sie alle tun. 

Amen

Gebet & Vaterunser
Gott,
ich bin hier (wir sind hier)
allein
und doch durch deinen Geist alle miteinander verbunden


Ungewissheit und Angst erfüllen unsere Gedanken.
Wir sind in Sorge.
Wir sorgen uns um unsere Lieben.
Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an.
Behüte und bewahre sie.
Wir vertrauen uns deiner Fürsorge an.
Behüte uns und bewahre uns.

Krankheit bedroht die Schwachen.
Wir sind hilflos.
Wir wissen, dass wir sie nicht schützen können.
Wir vertrauen die Kranken deiner Fürsorge an.
Behüte und bewahre sie.
Wir bitten für die Sterbenden –
in unserer Nähe und in aller Welt.
Behüte sie und erbarme dich.
Wir danken dir für alle,
die in Krankenhäusern, Laboren und Ämtern arbeiten
und sich um das Wohl aller mühen.
Behüte und leite sie und erbarme dich.

Du Gott des Lebens, Jesus Christus,
du rufst uns und wir wollen dir nachfolgen.
Hilf deiner Gemeinde,
mache ihren Mut größer als ihre Furcht,
tröste sie in Angst,
begeistere sie,
erfülle sie mit Liebe
damit sie deine Liebe weitergibt.
Du rufst uns und wir danken dir
für den Mut, für den Trost und für deine Liebe.
Heute und alle Tage.
Vater unser...